Wie schafft man es als Band über ein halbes Jahrhundert im schnelllebigen Musikgeschäft mit seinen wechselnden Trends und unvorhersehbaren Ereignissen (etwa die Pandemie-Schließungen) zusammen zu bleiben?
Wichtig dürften auf jeden Fall Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sein. Diese Eigenschaften zeigte die 1974 in Bad Orb gegründete Musikgruppe beispielsweise als das Publikum Mitte der 1980er Jahre vor allem „Top 40 Musik“ hören wollte. Also schwenkte Nexus um von den Eigenkompositionen der Anfangsjahre auf Cover-Songs. Ein anderes Beispiel ist, als man aus der ursprünglichen Heimat Bad Orb (oder zumindest dem dortigen Proberaum) „vertrieben“ wurde. Auch damals ersann man eine kreative Lösung. Die Band fand für einige Zeit Unterschlupf im „Apfelschuppen“ in Elm. Heute sind das alles spannende Anekdoten, aber eben Vergangenheit. Seit vielen Jahren befindet sich ihr Proberaum schon im Keller der Schlüchterner Schreinerei Gold. Hier erarbeiteten sich die Bandmitglieder die Harmonie im Zusammenspiel, die sie unter anderem auszeichnet. Ein weiteres Markenzeichen von Nexus ist, dass die Musiker jedes Lied so lange proben, bis sie es sich „zu eigen gemacht haben“. Warum der Bergwinkel zum Anlaufpunkt geworden ist? Er ist günstig gelegen für die aus der Region zwischen Fulda und Gelnhausen stammenden Musiker.
Vom Besuch im Proberaum blieb dem Verfasser dieser Zeilen der Satz „Die Musik ist für uns kein Job, sondern ein leidenschaftliches Hobby“ in Erinnerung. Besonders denken die Bandmitglieder zurück an den gemeinsamen Auftritt mit der Neuen Philharmonie Frankfurt in der Konzerthalle Bad Orb, einem Cross-over-Abend vor 900 Zuhörern. Wie wahrscheinlich viele Leser mittleren oder fortgeschrittenen Alters verbinde ich die Band Nexus mit durchfeierten und durchtanzten Party-Nächten. Etwa beim Altstadtfest in Salmünster oder dem Augustfest in Schlüchtern in den späten 1990-ern und frühen 2000 Jahren. Damals war die Band unter anderem bekannt für Rocksongs mit Bläser-Satz im Blues-Brother Stil und eine Sängerin mit toller Stimme.
Am Hellen Markt (Freitag, 3. Mai, ab 20 Uhr, Bühne am Untertor) wird die Gruppe das „große Besteck“ auffahren und gemeinsam mit drei Bläsern auf der Bühne stehen. Für alle eingefleischten Fans: Sie werden dort auch ihre berühmteste Eigenkomposition spielen ...
Ansonsten stehen Cover-Songs unter anderem von Santana, Seal, Stevie Wonder, Chaka Khan, The Alan Parsons Project und Chicago auf dem Programm. hst
Die Musiker
Nexus und Bläser
Die Band: Susanne Weyel, Sängerin; Markus Schmidt, Sänger; Armin Metzler, Drums; Reiner Gold, Bass; Matthias Strobel, Gitarre und Gesang; Walther Schwarz, Percussion; Steffen Auth, Keyboard und Gesang; Die Bläser: Uwe Gesierich, Trompete; Max Stefan, Posaune; Jürgen Sommerfeld, Tenorsaxophon und Querflöte;